Der investigative Journalist Metin Cihan hat aufgedeckt, dass mehrere türkische Regierungsinstitutionen, darunter das Militär und wichtige Ministerien, auf Cybersicherheitslösungen einer israelischen Firma vertrauen, die mit der israelischen Armee und dem Geheimdienst in Verbindung steht.
Cihan nutzte öffentlich zugängliche Beschaffungsdaten und Online-Recherchen, um nachzuweisen, dass die Produkte von Checkpoint, einem israelischen Unternehmen, unter anderem vom Finanzministerium, Aussenministerium und Generalstab verwendet werden.
Auch andere staatliche Institutionen wie die Bankenaufsichtsbehörde, die Arbeitsagentur (İŞKUR) und der Rechnungshof setzen auf die Technologie von Checkpoint, die sensible Netzwerke schützen soll.
Checkpoint, dessen Führungskräfte teils früher in der israelischen Armee gedient haben, ist bekannt für seine Verbindungen zum israelischen Militär und steht auf Boykottlisten in der Türkei, wo die öffentliche Meinung oft gegen israelische Militäreinsätze in Gaza gerichtet ist.
Cihan hebt die Diskrepanz zwischen der öffentlichen Kritik der türkischen Regierung an Israel und der Nutzung israelischer Cybersicherheitsprodukte durch Schlüsselinstitutionen hervor. Experten warnen, dass diese Abhängigkeit sensible Regierungsdaten gefährden könnte.
Trotz der öffentlichen Kritik an Israel, unter anderem durch Präsident Erdoğan, bestehen weiterhin Handelsbeziehungen und indirekte Kooperationen. Cihan kritisierte zudem, dass hochrangige Beamte, wie der ehemalige Finanzminister Berat Albayrak, während der Beschaffungsperioden im Amt waren, und warf der Regierung Doppelmoral vor.
Tentakel gewissenloser Hypokriten
Wenn ein Dienst im Internet kostenlos ist, dann bist du das eigentliche Produkt. Auch bei der Zensur von Medien und Internetinhalten werden Menschen zu Produkten gemacht. Durch das gezielte Unterdrücken…