
Ich habe am 18. September im World of Data Event 2025 im schönen Theater Basel teilgenommen. Das war der Termin für alle, die sich mit Datenanalyse, KI, Business Intelligence und Datenstrategie auseinandersetzen. Veranstaltet von b.telligent, trafen wir uns mit rund 500 Leuten, um uns einen Tag lang nur ums Thema „Daten“ zu drehen.
Das Programm war echt vollgepackt. Knapp 25 Vorträge zu Big Data, Cloud, IoT, Data Science und AI standen auf der Agenda. Das Coole daran war, dass die Infos direkt aus der Praxis kamen. Firmen wie Helvetia, Postfinance, SBB, Bank Vontobel, AXA, Swisscom und Amazon Web Services (AWS) haben gezeigt, wie sie ihre Daten Probleme lösen und welche krassen Projekte sie gerade am Laufen haben, von Data Mining über Data Warehousing bis zur Strategie.
Neben den Hauptvorträgen gab es noch lockere Break Talks und die „Thesis Arena“ für schnelle, neue Ideen. Ausserdem konnte ich bei etwa zehn Tech Partnern wie Databricks, Snowflake und Microsoft in der Ausstellung sehen, welche Tools gerade angesagt sind. Networking war natürlich auch grossgeschrieben.
Die spannendsten Insights aus den Vorträgen
Besonders beeindruckend waren die Einblicke, wie diverse Branchen das Thema Daten heute anpacken:
Allgemeine Trends & Technologie
- AI überall: Künstliche Intelligenz ist nicht mehr wegzudenken und unterstutzt fast jeden Business Prozess und jede Analyse.
- Weg vom Alten: Beim Schweizerischen Nationalfonds (SNF) hat man mir erklärt, dass der Wechsel zu modernen Analytics Plattformen mithilfe von KI läuft. Man setzt dabei voll auf US Cloud Produkte wie Databricks, Azure und Snowflake.
- Kosten gesunken, Power gestiegen: Die Kosten für Cloud Lösungen sind drastisch gesunken, zum Beispiel lagen Azure Kosten nur noch bei 5.000 bis 6.000 Schweizer Franken. Im Vergleich dazu sind die Werkzeuge heute viel leistungsfähiger.
- Wandel der Datenwissenschaft: Databricks hat gezeigt, wie sich die Daten Interpretation von deterministisch (klar festgelegt) über propabilistisch (wahrscheinlichkeitsbasiert) hin zu agentisch (handelnde KI Systeme) entwickelt hat.
Finanz und Versicherungs Power (Vontobel & Helvetia)
- Daten als Produkt: Vontobel setzt auf intelligentes Data Warehousing und Datenkonsolidierung mit einem dezentralen Ansatz (Stichwort: Data Mesh). Der Schlüssel liegt darin, Daten als Produkt zu sehen, um die Qualität hochzuhalten.
- Risiken smarter einschätzen: Die Helvetia Versicherung nutzt zum Beispiel Geo und Klimadaten, um Risiken bei Immobilienversicherungen viel genauer zu bestimmen. So werden Kunden mit einem Haus auf einer Anhöhe nicht unfair wie jemand in einem Hochwassergebiet behandelt.
Die SBB – Daten in Echtzeit
- Der Vortrag der SBB war besonders krass. Die SBB bewegt täglich Millionen von Menschen mit 7.500 Zugen. Sie muss zeitkritische Daten (Gleiswechsel, Verspätungen, Auslastung) quasi in Echtzeit auswerten, um sofort Entscheidungen treffen zu können.
- Dafur musste der riesige Konzern ein Umdenken starten: Altes Silo Denken musste weg, damit man ganzheitlich agieren und die nötigen Daten von überall her zusammenfuhren kann.
- Auch die SBB folgt einer 5 Jahres Strategie, hält sich technisch flexibel und nutzt US amerikanische Cloud Dienste auf Azure Basis.
Ordnung und Transparenz (AXA, Pilatus, SIB)
- AXA zeigte, wie Google Cloud und Data Mesh dabei helfen, Daten als Produkt zu verstehen. Durch Dezentralisierung und einen Data Marketplace können Fachabteilungen selbstständig arbeiten und KI Lösungen schneller ausgerollt werden.
- Pilatus Aircraft hatte ein Daten Chaos. Sie haben ein strukturiertes Corporate Lakehouse eingeführt. Jetzt können die Abteilungen ihre Analysen selbst machen und das Daten Team hat klare Prioritäten.
- Das Swiss Institute of Bioinformatics (SIB) löst die wohl komplexeste Aufgabe: Gesundheitsdaten. Mithilfe von Knowledge Graphs werden Klinikdaten sicher, standardisiert und skalierbar fur die Forschung nutzbar gemacht.
Fazit: Daten sind Gold wert
Auf der Konferenz wurde mir schnell klar: Daten sind heute der Schlüssel zum Erfolg. Sie sind in vielen Branchen echtes Gold wert. Wer es schafft, Daten gut zu sammeln, qualitativ aufzubereiten und sinnvoll auszuwerten, verschafft sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.
4 Schlussel Erkenntnisse waren deutlich:
- Struktur statt Chaos: Daten muss man gut organisieren.
- Nutzer befähigen (Empowerment): Die Fachabteilungen mussen mit den richtigen Tools selbstständig arbeiten können.
- Transparenz & Vertrauen: Klare Prozesse und Governance sind essentiell.
- Governance muss skalieren: Die Regeln und Ablaufe mussen mit dem Unternehmenswachstum mithalten.
Ganz wichtig ist dabei auch der Schutz der Daten, damit Gesetze und Regulationen eingehalten und beispielsweise Industriespionage oder Manipulation verhindert werden.