TR-069 Angriff auf DSL Router – Hacking oder Inszenierung für mehr Überwachung?

In den vergangenen Tagen haben wir alle in den Medien von dem angeblich weltweiten Grossangriff auf DSL Router gehört, technisch gesehen auf den Port 7547, über welches unter dem TR-069 Protokoll Fernwartung auf DSL Routern bestimmter Hersteller betrieben wird. Der grosse Opfer sei zu jener Zeit die Deutsche Telekom gewesen. Betroffen waren laut Medien mehr als 900Tausend Anschlüsse, welche verwundbare DSL-Router im Einsatz hatten. Natürlich hätte man vorsorglich den Port 7547 bei der Telekom sperren können, aber aufgrund der Netzneutralität wäre dies absurd. Stellen sie sich vor, sie betreiben einen Dienst genau auf diesem Port.

Hierzu hat nun auch der Chef der Deutschen Telekom ein Interview geliefert und ruft darin nun auch das Kriegsrecht auf. Wir sollen an die Cyber Waffen greifen und in den Krieg ziehen!?

Zu dumm, dass leider oft die unversierten BürgerInnen auf solche Interviews und solangs reinfallen.

Dass man sich vom Mittäter oder Begünstiger zum perfekten Opfer durch dieses Public Relations Geschwafel machen kann/will, zeigt Höttges schon fast perfekt.

HIaaS (Hack the Infrastructure as a Service)

Wäre es nicht ernst, würde man meinen, die Telekom bietet damit einen völlig neuen Dienst kostenlos an. Dass selbst Kunden der Telekom diese selbst auf den offenen Port der Router vor mehr als 2 Jahren hingewiesen hat und diese Tatsache schlichtweg ignoriert wurde, zeigt, wie ernst die Telekom kritische Hinweise aufnimmt und verarbeitet.

https://telekomhilft.telekom.de/t5/Geraete-Zubehoer/Offener-TCP-Port-7547-aus-dem-Internet/td-p/1092313

Und wer diesen Tele-Dilettanten, die es eindeutig selbst verschuldet haben glauben schenkt, ist selbst schuld. Die Arme Telekom könnte man meinen, hat als TK-Riese IT Prozesse wie Release Management und Service Delivery nicht im Griff und schreit nun nach Cyber-NATO, ruft zum Krieg aus, weil etwas, was ja nur eine Frage der Zeit war, dann auch eingetreten ist.

Dabei ist der Inhalt des Interviews vom DT-Chef offensichtlich vorbereitet und dient m.E. einem höheren Zweck. Sofern nicht eindeutig nachgewiesen kann, dass hinter diesem Angriff nicht doch staatliche Institutionen stecken, kann man die Schuld immer auf die bösen Hacker schieben.

Warum gerade und insbesondere durch das eigene Verschulden der Telekom dann Slogans wie „Wir brauchen mehr Kontrolle“ und in diesem Fall „wir brauchen eine „Cyber-NATO“ halblaut daher kommen, lässt mich unweigerlich den Gedankengang gehen, dass diese Sache einem höheren Zweck dienen sollte.

So könnte man ebenso behaupten, dass die Angriffe koordiniert durch staatliche Institutionen, insbesondere durch eine NSA verursacht wurden, um solch eine Idee „Cyber-NATO“ dann in der nächsten Zeit zu einem Projekt zu lancieren um daraus tatsächlich eine staatliche Allianz zu bilden, die sich nicht mehr rechtfertigen muss, warum sie andere Länder angreift oder überwacht.

Bitte mehr Krieg: Die gewünschte Cyber-NATO

Wir alle wissen, das die NATO ein Bündis ist, welches unausgesprochen stark unter der Führung der USA besteht und die fünf stärksten darin auch die fünf grössten Waffenhersteller und Lieferanten der Welt sind. Wenn die Nato heute angreift, abhört, dient es ja immer zu einem guten Zweck, der Rettung der Menschheit ;)

Dass jedoch unser Staat wegen politischer Gereiztheit solche Ideen nicht zu oft an die Tagesordnung bringen kann, instrumentalisiert man einen Telekom Chef für die Propaganda, in dem man vorher eine grössere Attacke mit glimpflichen Ausgang erzeugt. Später lässt man dann von der Telekom sich schön eine Cyber-NATO bauen.

Das die Telekom Tochter DeTeCon zudem beim Bundesverteidigungsministerium für das Projekt „Cyber Abwehr“ akquiriert, rundet für mich die ganze Sache ab.

Natürlich klingt das alles als eine Art Verschwörungstheorie. Aber wer Prism, Stuxnet und weitere staatlich illegale Überwachungsapparaturen gegen jegliche Privatsphäre, Demokratie und Freiheitsrechte für unmöglich hielt, der sollte sich Gedanken darüber machen, was die nächste Phase des ganzen Spiels sein könnte.

Lassen sie es mich zusammenfassen:

1. Ein INTERNATIONAL angelegter Grossangriff soll angeblich derart schlampig programmiert sein, sodass dieser lediglich die Router lahmlegen konnte.
2. Die Telekom hatte innerhalb eines Tages ein Firmwareupdate bereitstellen können, obwohl die Schwachstelle wesentlich früher bekannt war.
3. Die Bundeskanzlerin der BRD verdächtigt bereits nach nur 2 Tagen Russland des Angriffs, obwohl die forensischen Untersuchungen noch nicht mal annähernde abgeschlossen waren.

Ist das nicht mehr als fragwürdig? Für wie lange wollen die Regierungen das Volk für Blöd verkaufen? Wir alle wissen, dass die Politik mit grosser Unterstützung der Lobbie inszeniert. Höttges schreit nach Krieg und Cyber-NATO, was sich derzeit kein Politiker offensiv traut zu sagen und diese Aufgabe an den zukünftigen Cyber-NATO Service Provider Telekom delegiert. Wir alle wissen, dass vieles, was uns gesagt wird, so nicht stimmt. Aber dennoch nehmen wir alle dieses Kasperle-Theater hin. So lange die Regale der Supermärkte gefüllt sind, wird sich auch niemand rühren.

Und so geben wir Schritt für Schritt unsere Freiheit für die Pseudo-Sicherheit auf…

Spätestens 2050 erwartet man eine Weltbevölkerung von über 9 Milliarden Menschen. Bei der immer wilder und schneller wachsenden Technologie müssen Menschen kontrolliert werden. Da muss man den Sparten schon heute stechen, damit man erntet, was man sät…

(red)


Warum der Port 7547 bei den DT-Routern offen ist:

Der Port 7547 ist für die DT nowendig, um innerhalb des TR-069 Prozesses einen Diagnoselauf anzustossen. Seitens des Supports wird ein ein CNR (Connection Request) auf Port 7547 ausgelöst. Dabei ist der CNR ein digest authentisierter leerer HTTP Request. Im Anschluss meldet sich die CPE (Der Telekom Router) per TR-069 Protokoll beim ACS (Auto-Configuration Server).

Das Sperren des Ports bei der Telekom in Richtung Internet wäre also dennoch dummfug, da man so technisch gesehen die Möglichkeit des Kunden einschränken würde, was wiederum einen gewissen Zwang auf sich hätte, zumal nicht alle Telekom Kunden aufgrund der Neutralität und des nicht mehr herrschenden Routerzwangs auch andere Router als die der Telekom einsetzen dürfen.

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